Das Kite- und Windsurfrevier Le Morne ist eines der besten und vielseitigsten, wenn nicht sogar das vielseitigste Revier der Welt. Hier findet man auf engstem Raum alle möglichen Bedingungen: von der Flachwasserlagune über kleine Wellen bis hin zum berühmt-berüchtigten Wellenspot „One-eye“.
Die stehtiefe Lagune mit knie- bis hüfttiefem Flachwasser liegt unterhalb des großen Wahrzeichens von Le Morne, dem Berg Brabant. Innerhalb der Lagune bläst der Wind aus Ost/Südost schräg auflandig, was ein Abtreiben unmöglich macht - somit der ideale und sicherste Platz, um Kiten zu lernen bzw. sein Können zu verbessern. Man muss unbedingt beachten, dass der auflandige Wind für Ein- wie Aufsteiger immer einen großen Sicherheitsabstand zum Ufer erfordert. Außerhalb der Kitelagune, also unmittelbar vor dem Strandbereich des RIU Le Morne Resort, kommt der Wind sideshore von links und das Wasser ist etwas kabbelig, zudem ist der Wind und die Strömung wesentlich stärker. Hier befindet sich die ION CLUB Windsurfing Station. Kiten ist hier nur Fortgeschrittene erlaubt!
Die Lagune ist durch ein Riff umbeben, mit nur zwei schmalen Auslässen. Dieses Riff ist wie ein schützender Gürtel und fängt die Wellen ab. So ist es möglich, dass fast immer Flachwasser in der Lagune ist. Innerhalb der Lagune ist das Wasser zumeist stehtief, es gibt aber ein paar Ausnahmen, insbesondere wenn vom Mond abhängig große Gezeitenunterschiede herrschen. Der Unterschied zwischen Ebbe und Flut kann bei Voll- bzw. Neumond bis zu einem Meter betragen, so dass bei Flut einige Stellen innerhalb der Lagune tief sein können, und es kann vorkommen, dass für einige Stunden bei Ebbe zu flaches Wasser in der Lagune ist, um surfen bzw. kiten zu können. Das ION CLUB Team informiert die Gäste, zu welchen Zeiten es möglich und ungefährlich ist aufs Wasser zu gehen. Bei Halbmond hingegen gibt es kaum signifikante Gezeitenunterschiede und es kann den ganzen Tag gekitet werden. In der Lagune besteht der Untergrund hauptsächlich aus Sand, gelegentlich gibt es aber auch Steine und Korallenstücke (Surfschuhe sind empfehlenswert). Direkt vor der Station im Meer liegen halbkreisförmig vier große Steinblöcke, die mit roten Bojen gekennzeichnet sind. Über diese Blöcke kann man zu keiner Zeit drüber kiten, man kann aber problemlos zwischen ihnen hindurch kiten, da sie sehr gut sichtbar sind.
Reisezeit:
Die beste Wind- und Wellenzeit sind die Monate Mai bis November, wobei von Juni bis September der Wind stärker ist. Die Monate Juni bis September sind deshalb nur bedingt für Surfeinsteiger geeignet. Im Oktober und November wird der Wind konstanter und die Wellen etwas kleiner, geordneter und ungefährlicher. Nicht zu unterschätzen sind an diesem Spot die Strömungen, Gezeiten und Wellen. Das Team steht bei Unsicherheit immer zur Verfügung.
Riff und Wellen:
Wie bereits oben schon erwähnt, ist die ganze Lagune von einem Riff umrandet, es liegt größerenteils sehr nahe unter der Wasseroberfläche, das macht es sehr schwierig dieses Riff zu überqueren. Das Riff bietet vier Wellenspots, von denen aus Sicherheitsgründen nur zwei für unsere Gäste freigegeben sind:
Das kleine Riff und Manawa am Außenriff. Durch das kleine Riff bricht direkt 400 m vor dem Center eine Rechtswelle, während alle anderen Wellen Linkswellen sind. Chameaux, das direkt in Lee ans kleine Riff anschließt, und One-Eye erfordern ein sehr hohes Fahrkönnen und viel Wellenerfahrung sowie Kenntnisse der lokalen Spotgegebenheiten, weil das Riff nur Zentimeter unter der Oberfläche liegt und die Wellen extrem schnell und kraftvoll brechen. Stürze in diesen Wellen enden immer auf dem Riff mit schweren Beschädigungen am Material und auch der Surfer verletzt sich. Zusätzlich ist es für Boote sehr schwierig dort hinzukommen, das macht Rettungseinsätze ziemlich unmöglich. Aus diesen Gründen sind diese Spots für Club Mistral Gäste gesperrt. Es gibt genügend Wellen, die weniger gefährlich sind und trotzdem maximalen Spaß garantieren. Der einzige Platz, an dem das Riff ohne Probleme überquert werden kann, ist das kleine Riff gegenüber der Station – aber Vorsicht, nicht zu weit in Lee kiten, denn der Übergang nach Chameaux ist fast nahtlos!
Die schönste Welle ist Manawa am Außenriff, das einzige Problem ist die Entfernung, da das Außenriff etwa 1,5 km vom Strand entfernt ist und der Wind auf der Höhe des kleinen Riffs oft deutlich nachlässt. Weiterhin ist es sehr schwierig diesen Platz vom Strand aus im Auge zu behalten. Für Wind- und Kitesurfer mit entsprechenden Wellenkenntnissen bietet das Team aber Ausflüge für Gruppen mit mind. 3 Personen an. Es ist sehr wichtig, dass dort niemand kiten geht ohne das Sykriders Team vorher zu verständigen. Denn nur dann kann der Platz im Auge behalten werden und die Gruppe werden mit einem Funkgerät für den Ernstfall ausgestattet. Es ist nicht möglich, alleine mit oder ohne Material, zurück zu schwimmen. Die Strömung zieht einen eher noch mehr nach außen.
Zusätzlich bietet Skyriders seinen Gästen, die in Wellen kiten möchten, Trillerpfeifen an, mit deren Hilfe es sehr viel einfacher ist, jemanden auf dem Wasser auf sich aufmerksam zu machen.
Der Kanal und Strömungen:
Leider bringt dieser Spot, der einer der besten und vielfältigsten Spots überhaupt ist, auch ein paar Nachteile mit sich: Die Strömungen. Um Strömungen zu erkennen, braucht man aber Erfahrung oder ein geübtes Auge. In dem Moment, wenn Wellen am Riff brechen, drücken diese Wellen viel Wasser in die Lagune – Wasser, das nicht mehr über das Riff zurück nach draußen fließen kann. Der einzige mögliche Abfluss aus der Lagune ist der “Pass de la Prairie“ - der Kanal. Der Kanal liegt zwischen Manawa und dem kleinen Riff und an Tagen mit großen Wellen können die Strömungsgeschwindigkeiten, die aus der Lagune raus ziehen, über 10 Knoten pro Stunde betragen. Aus diesem Grund ist das Kiten im Kanal sehr gefährlich (ab dem kleinen Riff nimmt der Wind nach draußen auch noch ab) und Kitesurfen ist dort nicht möglich.
Bei Südswell:
Der Kanal hat einen zweiten wichtigen Aspekt, es ist der einzige Ausgang aus der Lagune für den Fall, dass jemand außerhalb der Lagune gerettet werden muss. An wenigen Tagen, wenn große Wellen aus dem Süden oder Südwesten kommen und der Kanal nicht mehr durch das Riff geschützt ist und zusätzlich einige Wellen im Kanal brechen, ist kiten in den Wellen oder auch nahe an den Wellen gänzlich untersagt, weil das Rettungsboot nicht in Wellen operieren kann. An diesen, allerdings wenigen Tagen, muss jeder, egal welches Fahrkönnen er hat, in der Lagune bleiben.
Vorfahrtsregeln in den Wellen:
Es gibt drei Regeln, die die Vorfahrt in den Wellen regeln:
- die Person, die die Wellen kreuzt (auf dem Weg nach draußen ist) hat Vorfahrt
- derjenige, der in der Welle zuerst kitet, hat Vorrang vor allen, die später in die Welle kommen
- für den Fall, dass zwei Kiter gleichzeitig dieselbe Welle haben, hat derjenige Vorfahrt, der näher am brechenden Teil ist.