Jericoacoara
Jericoacoara ist sicher schon lange keine stille Oase unter Windsurfern und neuerdings auch Wingfoilern mehr. Das ehemalige, kleine Fischerdorf, dass einst fest in der Hand von Hippies war und eher als Geheimtipp galt, wurde nun auch von Brasilianern entdeckt und erfreut sich immer mehr an Beliebtheit. Geblieben sind der Charme, die Sandstraßen und eine spektakuläre Kulisse von Sanddünen, ein weitläufiger Strand, der sogar zu einem der schönsten der Welt gehört, und vor allem zuverlässiger Wind. So zieht „Jeri“, wie es alle kurz nennen, jedes Jahr unzählige windhungrige Windsurfer und Wingfoiler an. In den zwischenzeitlich vielen neu entstandenen Pousadas und Hotels findet jeder etwas für seinen Geschmack. Für das kulinarische Wohl sorgen zahlreiche kleine Restaurants und Cafés. Aus dem kleinen brasilianischen Dörfchen hat sich so ein charmantes, bei Jung und Alt beliebtes, Dorf mit lebendiger Infrastruktur entwickelt. Und doch eines ist geblieben: Die ca. 20 km lange Anfahrt durch einen Dünennationalpark ist auch heute nur mit Jeeps oder Buggys machbar und endet in einer malerischen grünen Oase: JERI!
Anreise zum Spot
ab Flughafen Fortaleza ca. 300km, ca. 4 1/2 Autostunden
Surf- und Wingfoilrevier Jericoacoara
Brasiliens Region Ceará ist schon länger für die starken Passatwinde bekannt, aber Jericoacoara nimmt für sich noch zusätzlich eine Sonderstellung ein. Die Küste verläuft nicht von Südost nach Nordwest, sondern parallel zum Äquator von Ost nach West und so treffen die Passatwinde ohne Hindernisse direkt auf die Küste Cearás! Die beste Reisezeit für Wellenliebhaber ist von Mitte Oktober bis Januar. In den Monaten Juli bis September sind die Wellen deutlich niedriger, der Wind ist aber fast genauso stark und sicher, denn die beste Windzeit ist von ca Juli bis Januar. Von September bis Mitte Dezember bläst er zuverlässig fast täglich. Der Wind kommt schräg ablandig von rechts. Der größte Teil des Jeristrandes liegt in der Windabdeckung, sodass vor allem bei Flut der Wind direkt vor der Station etwas böig sein kann. Er beginnt morgens schwach und nimmt dann stetig bis Mittag immer mehr an Fahrt auf. Sobald der Wind seine volle Stärke entfaltet hat, weht er fast täglich mit bis zu 6 Bft. Durch die Küstenlinie ergibt sich eine Bucht, die den Surfern wie Wingfoilern auch bei starkem Wind und Wellen viel Sicherheit gibt. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die starke Strömung durch die Gezeiten. Höhe laufen mit kleinen Boards ist nicht ganz so einfach, aber das Rettungsboot ist immer parat und sammelt die abgetriebenen Surfer wieder ein. Wer sich nicht mit dem Boot abholen lassen will, erreicht auf Halbwindkurs immer den Strand und kann zu Fuß zurückkommen. Wenn abends, vor allem bei Flut, der Wind etwas nachlässt, ist besonders im Uferbereich, mit einer Windabdeckung zu rechnen. Dann treten auf einmal unzählige Wingfoiler an und tanzen spielerisch zum Abendwind. Der Stehbereich bei Ebbe ist relativ groß, bei Flut kann das Wasser zum Teil bis zur Station reichen, was dann den Ausstieg nicht ganz einfach macht. In den Monaten Oktober bis Januar sollte man auf jeden Fall den Wasserstart und das Höhe halten mit seinem Wingfoilboard sicher beherrschen. Ideal ist das Revier für Wellenein- und aufsteiger, denn die Wellen brechen im Uferbereich sehr weich, sodass auch Waschgänge völlig ungefährlich sind. Die Wellen sind sehr lang laufend, also ideal zum Abreiten und Springen. Die Kiter sind zwischenzeitlich fast komplett nach Prea abgewandert. Man sieht nur noch sehr vereinzelt einen Kiter auf dem Wasser bei Jeri. Bei Flut und speziell morgens ist Jeri eine Spielwiese, um alternative Sportaktivitäten auszuprobieren. Kajaks, SUPs oder Wellenreitbretter stehen an der Club Ventos Station zur Vermietung bereit. Besonders die Wellenreiter kommen morgens auf ihre Kosten. Die Welle ist für Anfänger und Aufsteiger bestens geeignet.
Gut zu wissen: Besonders in den Monaten Juli, August und September empfehlen wir Surfschuhe, da im Einstieg oft Steine freigespült werden, die messerscharf sind.
(Bedingungen bis Ende September etwas gemäßigter)